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Technik

Sie möchten gern die Technik einer mechanischen Taschenuhr verstehen lernen? Vielleicht sogar selbst Hand anlegen und versuchen eine Uhr zu reinigen oder gar zu reparieren? Ja sicher möchten Sie das denn sonst wären Sie ja wohl kaum hier. Aber ACHTUNG:

Bitte schön langsam! Das Gehäuse einer schönen Taschenuhr ist schneller zerkratzt als man denken kann!

Bevor also eine Taschenuhr geöffnet wird um deren Technik zu studieren oder gar um sie zu reparieren oder zu restaurieren gibt es eine ganz Menge Sachen die man unbedingt beachten sollte.



1. Das Wichtigste zuerst!
Es gibt ihn noch, den guten alten Uhrmacher! (Wobei er natürlich nicht zwingend alt, sondern vor allem gut sein sollte) Er ist nicht einfach zu finden, der Uhrmacher der sich noch wirklich mit alten Uhren auskennt und nicht zum vornherein abwinkt.
Aber die Suche nach ihm ist trotzdem unabdingbar denn, wenn die Uhr zu wertvoll ist oder die Reparatur für den Laien zu schwierig erscheint dann empfiehlt es sich unbedingt die Uhr zu ihm, dem Uhrmacher des geringsten Misstrauens zu bringen um ihm die fachgerechte Reparatur zu überlassen oder ihn zumindest zu Rate zu ziehen!

2. Lesen macht klug!
Auch hier gilt wie beim Sammeln - aller Anfang sind Bücher! Eine Liste mit geeigneten Büchern für den 'Laienschrauber' habe ich auf der Seite >Technische Literatur zusammengestellt. Selbstverständlich handelt es sich nur um eine Auswahl aus einer Vielzahl von entsprechender Literatur, aber es sind Bücher aufgelistet die ich selber besitze und (zumindest teilweise) gelesen habe.

3. Alles was sie auf diesen Seiten finden...
... stammt einerseits aus der von mir studierten Literatur, vor allem aber aus meinen eigenen Erfahrungen. Ich möchte an dieser Stelle nochmal erwähnen, dass ich kein Uhrmacher bin sondern lediglich ein "Uhren-Angefressener" der seine erlebten Erfolgserlebnisse aber auch Enttäuschungen hier etwas zu dokumentieren versucht. Sprich: ich lehne jegliche Haftung ab wenn Sie, weil von mir mit 'Uhrologie' angesteckt, Ihre fünfunzwanzigtausend Franken teure IWC zu unbrauchbarem Uhrenschrott verwandelt haben!

4. Sachverstand walten lassen
Wer noch gar nichts von mechanischen Uhren versteht, sollte sich zuerst mit einiger >Literatur eindecken um wenigstens das allernötigste theoretische Wissen zu haben. Zu empfehlen sind dazu natürlich auch die verschiedenen Seiten im Internet die ich unter >Links Technik aufgelistet habe.

5. Das richtige Werkzeug
Ich hatte bisher noch kaum eine Taschenuhr in der Hand, bei der nicht das Gehäuse und die Deckel durch unsachgemässe Öffnungsversuche zerkratzt waren, von zerkratzten Werken und zerfransten Schrauben ganz zu schweigen. So sei wirklich ganz dringend abgeraten, ohne passendes Werkzeug, Hand an eine Taschenuhr zu legen. Klempner-Werkzeug hat in einer Uhr genau so wenig zu suchen wie die, immer wieder als 'Uhrmacherwerkzeug' angebotenen Elektronik-Werkzeug-Sets.
Richtiges Werkzeug (z.B. von >Bergeon) ist zwar teuer, aber erstens gehts ganz einfach nicht ohne und zweitens zahlt es sich schnell aus.

6. Geduld
Ohne Geduld geht gar nichts. Wer nicht eine Stunde stillsitzen kann, der sollte seine Hände von Uhren lassen. Vielfach gelingen Arbeiten auch bei noch so grosser Konzentration erst beim x-ten mal und wer da die Geduld verliert hat schnell einmal etwas zerbrochen oder ein Teilchen verloren.

7. Gutes Sehvermögen und eine ruhige Hand
Um am Werk einer Uhr Arbeiten ausführen zu können braucht man einerseits ein gutes Sehvermögen im Nahbereich und dazu auch eine ruhige Hand. Viele Teile eines Uhrwerks sind so klein, dass man sie überhaupt nur mit der Lupe richtig sehen kann. Da versteht sich dann auch von selbst, dass eine mit zitternder Hand ausgeführte Bewegung schnell einmal zu irreparablen Schäden führen kann.

8. Niemals Gewalt anwenden
Mal abgesehen von störrischen Gehäusedeckeln gibt es praktisch nichts an einer Uhr auf das man Druck ausüben sollte. Dosierte Kraft wäre hier wohl eher der passende Ausdruck. Grundsätzlich aber gilt: Jegliche Kraftanwendung, vor allem wenn man nicht so genau weiss was man tut, kann zu irreparablen Schäden führen!

9. Passende Übungsobjekte
Wie bereits erwähnt, sollte man sich fürs erste Üben nicht unbedingt den komplizierten Chronographen vornehmen. Hat man keine, bereits hoffnungslos defekte und wertlose Taschenuhr zur Verfügung, so kann man auch z.B. mit einem billigen Wecker die ersten Schritte tun. Der Wecker hat zudem noch den Vorteil, dass alle Teile etwas grösser und weniger empfindlich sind.