Das Musée International d'Horlogerie (MIH) birgt gut 4500 Stücke, jedes einzelne ein Zeugnis
der Geschichte der Zeitmessung. Unter ihnen befinden sich ungefähr 2700 Klein- und 700 Grossuhren.
So beginnt die Einführung in dem >Auswahlkatalog des Uhrenmuseums La Chaux-de-Fonds. Auswahlkatalog -
das tönt nach einem kleinen Büchlein, einem Katalog halt.
Auswahlkatalog heisst in diesem Fall aber
ein rund 385 Seiten starkes, gebundenes Buch, dessen Inhalt sowohl für den bereits da gewesenen Besucher
als Erinnerung und Nachschlagewerk, wie auch für den Interessenten vielleicht aber z.B. aufgrund
der Distanz noch Unentschlossenen, hochinteressant, eine Augenweide und lehrreich zugleich ist.
Hochinteressant, genau wie das Museum selber. Tritt man ein und schaut sich um, so hat man allerdings im ersten Moment eher das
Gefühl, man hätte diese Ausstellung schnell gesehen. Ist vielleicht gar etwas enttäuscht weil man
findet, das Museum sei gar nicht so gross wie erwartet.
Nun, für den Uhrenlaien der das Museum
besucht, weil man es einfach besucht wenn man schon mal da ist, mag das vielleicht zutreffen. Ganz
bestimmt aber nicht für den Liebhaber alter Uhren. Schnell wird man merken, dass es Tage brauchen würde,
wollte man jedes Stück mit dem Interesse betrachten dass es verdient hätte.
Selbst wenn man sich nur
die Exponate des Gebietes ansieht für das man sich speziell interessiert, man braucht immer noch
Stunden. Es ist eine schier unglaubliche Fülle an Uhrengeschichte die in diesen Räumen zusammengetragen
wurde.
Von der frühesten Grossuhr über Kleinuhren, Taschenuhren, Chronometer, Automaten und Armbanduhren bis zu nichtmechanischen
Zeitmessgeräten wird alles gezeigt was Rang und Namen hat.
Nebeneinander liegende Vitrinen zeigen Zusammenhänge
die es zu verstehen gilt - Motorische Kraft (Triebfeder), Regulierorgan, Hemmungen, Thermische Kompensation, Gravuren vom 16. bis 18. Jahrhundert,
Email im 17. und 18. Jahrhundert, Gravur und Guillochierung im 19. Jahrhundert und Materialien die im 18. Jahrhundert zur
Dekoration von Uhrengehäusen verwendet wurden - um nur ein Beispiel zu nennen.
Werkzeuge die zur Herstellung der Uhrwerke und Uhren erfunden und
benötigt wurden sind in grosser Zahl ausgestellt und erklärt und verschiedene Gangmodelle bringen auch dem
technisch weniger bewanderten Uhrenfreund die Welt der Federchen und Rädchen näher.
An verschiedenen Stellen sind
Videoplätze angebracht die einerseits zum verweilen einladen, andererseits natürlich auch wieder hochinteressante
Themen vermitteln.
Dieses Museum, es wird übrigens das grösste Uhrenmuseum der Welt genannt, lohnt einen Besuch, egal für welche
Bereiche der Uhr man sich interessiert, unbedingt. Kein anderes Museum zeigt Uhren und Uhrmacherei in einer
solchen Vielfalt und Breite.
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Kirchturmuhren im Eingangsbereich
Eine der Chronometer Vitrinen
Uhrentechnik
Einige der vielen Taschenuhren-Vitrinen
Wanduhren und Pendulen
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